06.02.2017

Ein Abend mit Heinz Erhardt

Humoristische Lesung im Kulturcafé Dudweiler
Michael Recktenwald und Helga Wolfram-Drumm
Michael Recktenwald und Helga Wolfram-Drumm

„Wir kennen ihn alle, diesen ach so großen Schelm“, eröffnete Michael Recktenwald das Kulturcafé Dudweiler und machte gleich zu Beginn klar, worauf sich die Bewohner und Besucher des SeniorenHauses St. Irmina einstellen konnten: ein Abend voller Memoiren an einen der Publikums-Lieblinge der Deutschen, Heinz Erhardt. Dazu hatte Recktenwald „Das Große Heinz Erhardt Buch“ mitgebracht, aus dem er Gereimtes und Ungereimtes vortrug.

 

Von Zeus über Nero bis hin zu Ritter Fips reichte das Repertoire an dem Abend. Auch Tierisches stand oft im Mittelpunkt mit Versen über Katzen und Mäuse, einen Schellfisch und das „Rösslein auf der Weide“. Bei Klassikern wie „Der Kabeljau“ oder „Die Made“ konnten die Anwesenden die Zeilen teilweise selbst vervollständigen und wurden so zu einem Teil der Darbietung. Damit schaffte Michael Recktenwald das, was auch Heinz Erhardt einst ausmachte: Die Nähe zu seinem Publikum. Ein eigens von Recktenwald für diesen Abend gezeichnetes Portrait des Humoristen hing an der Wand und erinnerte so an das Idol des 79-jährigen Herrensohrers.

 

Es war erst Recktenwalds zweiter öffentlicher Auftritt nach der Präsentation des Buches „Herrensohr in der Zeitgeschichte“ im vergangenen Oktober. Der pensionierte Verkehrsplaner ist großer Fan von Heinz Erhardt, liebt aber auch klassische Werke von Fontane, Balzac und Goethe. Er schreibt selbst Geschichten und Gedichte, hauptsächlich über seinen Heimatort Herrensohr und die Menschen, die dort leben.

 

Unterstützt wurde Recktenwald an dem kurzweiligen Abend von der Mundartdichterin Helga Wolfram-Drumm. Die in Dudweiler als „Dame mit Hut“ bekannte Künstlerin schreibt Gedichte, seit sie zehn Jahre alt ist und hatte Verse über ihre Jugendzeit mitgebracht. Sie beschrieb die „guten alten“ Zeiten, an die sich auch die Bewohner von St. Irmina noch gerne erinnern und endete mit den Worten „Wie schnell ist doch die Zeit vergangenen, an der wir alle gar gehangen.“

 

Humoristisch erinnerte sie an einen Aufruf der Saarbrücker Zeitung, als das schönste saarländische Wort gesucht wurde. Gerne wollte sie „die Dierschlenk“ einreichen, denn sie weiß noch genau, wie sie als kleines Mädchen jedes Wochenende die Messing-Griffe putzen musste. Doch ohne Email und Computer war eine Einsendung an die Zeitung leider nicht möglich. Auch ihre überspitzte Beschreibung von Heiratsannoncen in den Deutschen Gazetten erntete viel Gelächter und Applaus.

 

Die Bewohner des Seniorenhauses sowie die Besucher freuten sich über diesen „abwechslungsreichen und besonderen Abend“, wie ihn Einrichtungsleiterin Ute Krüger bezeichnete. Und alle Beteiligten können sich gut vorstellen, eine solche Veranstaltung zu wiederholen.

 

Hintergrund:

Das Kulturcafé Dudweiler  findet unter Federführung des „Netzwerkes Seelsorge“ statt. Die Veranstaltungen sind für die Besucher immer kostenlos. Die nächste Veranstaltung ist auch schon geplant. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

 

Text: Nele Scharfenberg

Foto: Ulrich Höfer

Caritas SeniorenHaus St. Irmina Klosterstr. 16, 66125 Saarbrücken-Dudweiler 0 68 97 / 9 19 10 - 0 0 68 97 / 9 19 10 - 142 info@seniorenhaus-dudweiler.de
Einrichtungsleitung
Ute Krüger
Verantwortliche Pflegefachkraft
Daniel Jenal