Kinder und Senioren begegnen sich

Jeden Freitag findet im Caritas SeniorenHaus St. Irmina in Dudweiler ein Gottesdienst statt – doch dieser Gottesdienst Anfang Januar war etwas ganz Besonderes. Auf dem Boden saßen rund 20 Kinder der Evangelischen Kita Oberlin Haus und schauten gespannt und erwartungsvoll den Bewohnerinnen und Bewohnern entgegen, die nach und nach den Raum füllten.

Zum ersten Mal fand in der Senioreneinrichtung ein Kindergottesdienst statt, gestaltet von der neuen Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Dudweiler-Herrensohr, Rita Wild. „Ich habe einen Schwerpunkt auf der Kindergartenarbeit gelegt und bin in der Kita auch für die Religionspädagogik zuständig“, erzählt sie. „Da kam die Idee des gemeinsamen Gottesdienstes.“ Sabine Martin, stellvertretende Kita-Leiterin, ergänzt: „Es ist uns wichtig, die Kita in den Sozialraum zu öffnen, denn das ist nun mal die Lebenswelt der Kinder. Wir haben uns mit den Kindern intensiv auf den Besuch vorbereitet und werden auch im Nachhinein ausführlich über die gesammelten Eindrücke sprechen.“

Beim Gottesdienst erzählt Rita Wild die Geschichte der Heiligen drei Könige. Sie spannt auch den Bogen zur heutigen Zeit: „Josef, Maria und Jesus mussten damals direkt nach der Geburt fliehen. Auch heute sind viele Menschen auf der Flucht.“ Die Erzieherinnen nicken: Auch in der Kita ist das Thema nach wie vor brandaktuell. Zur musikalischen Begleitung haben die Kinder ein Lied vorbereitet: „Gottes Liebe ist so wunderbar“. Und weil der Stern in der Geschichte der Heiligen drei Könige eine wichtige Rolle spielt, haben sie im Vorfeld Sterne gebastelt, die sie als Geschenke und Erinnerungen an die Bewohner verteilen. Dabei haben sie keinerlei Berührungsängste und gehen beherzt auf die älteren Menschen zu.

Zum Abschluss singen die Kinder „Auf Wiedersehen“ in verschiedenen Sprachen. Die Abschluss-Textzeile „Ich will Dich wiedersehen, es war so wunderschön“ ist ein Versprechen, dass sie möglichst bald wiederkommen. Die Zusammenarbeit und die gemeinsame Begegnung hat allen Beteiligten so gut gefallen, dass sie auf jeden Fall weitergeführt werden soll, da sind sich Einrichtungsleiterin Ute Krüger und Sabine Martin einig: „Wir wollen in Zukunft regelmäßig gemeinsame Aktionen durchführen. Wir könnten zum Beispiel gemeinsam kochen, backen, basteln oder auch einfach nur Bilderbücher anschauen.“ An Ideen mangelt es jedenfalls nicht. Die beiden sind sicher: „Von diesen Begegnungen profitieren beide Seiten, die Kinder und die älteren Menschen.“